Eine Gartenpumpe mit Rückschlagventil ist deutlich leiser, energiesparend und langlebiger. Warum das so ist, wie ein Rückschlagventil arbeitet und wie es eingebaut wird, sind die Themen dieses Artikels.
Wie Rückschlagventile arbeiten
Rückschlagventile, gelegentlich auch als Einwegeventile bezeichnet, sind Geräte, die ein zu pumpendes Medium nur in einer Richtung passieren lassen. Wird ein Rückschlagventil in einem Pumpensystem eingebaut, so geschieht dies für gewöhnlich im Ansaugrohr oder Ansaugschlauch in vertikaler Einbauweise. Überdies ist es wichtig, dass dieses Einwegeventil am Ende der Saugleitung seinen Platz findet, damit es seinen technischen Sinn erfüllen kann. Mehr über fachgerechte Montage einer Gartenpumpe erfährst du mit einem Klick auf den farblich markierten Link.
Der mechanische Aufbau
Ein Rückschlagventil besteht aus einem Rohr, in dem eine Klappe so montiert ist, dass sich diese nur zu einer Seite öffnen lässt. Diese Klappe ist mit einer Dichtung versehen, so im geschlossenen Zustand kein Tropfen Wasser entgegen der Strömungsrichtung entweichen kann. Diese Ventile werden auch mit einem Federmechanismus angeboten. Dieser ist immer dann notwendig, wenn das Rückschlagventil aus welchen Gründen auch immer vertikal eingebaut werden muss. Überdies kann ein Einwegeventil mit Druckfeder nützlich sein, wenn das Saugrohr kurz und somit nur wenig Wassere enthalten ist. Diese Ventile mit Feder werden als Klappenmechanismus hergestellt, aber auch in der Art eines Stopfens oder eines Kugelventils.
Vorsicht! Das Rückschlagventil ist einer der Gründe, warum man eine Gartenpumpe nicht als Poolpumpe benutzen sollte! Es besteht Verletzungsgefahr!
Die Funktionsweise
Wird die Pumpe in Betrieb genommen, entsteht pumpenseitig am Rückschlagventil ein Unterdruck. Je leistungsstärker die Pumpe ist, umso stärker ist dieser Effekt. Wasser strömt ein, wobei die auftretenden Kräfte das Rückschlagventil geöffnet halten. Schaltet die Pumpe ab, wird die Ventilklappe durch das Gewicht des zurück in den Brunnen oder die Zisterne laufenden Wassers geschlossen. Dabei kommt die gesamte Masse des Wassers auf der Pumpenklappe zu liegen, die auf diese Weise fest angepresst wird. Bei Rückschlagventilen mit Feder wird dieser Schließvorgang vom Federmechanismus unterstützt.
Nicht verschweigen will ich, dass es auch Einwegeventile im einem Schwimmer als Stopfen gibt. Wird Wasser angesaugt, hebt sich der Schwimmer, der wegen seines hohen Gewichtes eigentlich besser Taucher heißen sollte. Schaltet die Pumpe ab, fällt der Schwimmer zurück in seine ursprüngliche Position. Da der Stopfen dieses Schwimmers konisch oder kugelförmig ist und obendrein Dichtungen angebracht sind, kann er das Zurückfließen des Wasser verhindern. Allerdings haben diese Einwegeventile in der Praxis derart viele Störungen verursacht, dass sie kaum mehr produziert werden. Bereits ein kleines Sandkorn reicht aus, damit der Stopfen des Schwimmers nicht mehr plan in seinem Verschluss zu liegen kommt, weshalb in der Folge das Wasser ungehindert ablaufen kann.
Die am häufigsten verwendeten und verfügbaren Rückschlagventile sind die mit einem Klappenmechanismus und solche mit einer Federtechnik. Außerdem gibt es Rückschlagventile, die Mithilfe einer Kugel oder eines Konus dicht schließen. Rückschlagventile mit einem Federmechanismus können, sofern die Feder dazu kraftvoll genug ist, auch vertikal eingebaut werden.
Vor Allem wenn du die Ansaugleitung deiner Gartenpumpe verlängert hast, solltest du auf die richtige Montage der Rückschlagventile achten.
Sonstige Verwendungen für Rückschlagventile
Gelegentlich wird ein Rückschlagventil auch druckseitig eingebaut. Das macht Sinn beispielsweise bei Tauchpumpen, insbesondere wenn die Schlauchleitung lang ist. Durch das Ventil wird verhindert, dass bei abgeschalteter Pumpe das Wasser aus dem Druckschlauch durch die Pumpe zurück läuft. Die Folge wäre ein leerer Schlauch, der bei jedem Einschalten der Pumpe zuerst frisch aufgefüllt werden muss, bevor Wasser fließt.
Welchen Zweck ein Rückschlagventil erfüllt
Rückschlagventile sind dazu da, bei ausgeschalteter Pumpe Wasser in den Rohrleitungen statisch halten. Es handelt sich dabei um Spezialarmaturen, die in passender Stärke zur verwendeten Rohrleitung in diese integriert, respektive an deren Ende montiert werden.
Rückschlagventile werden eingebaut, weil:
- sie die Geräuschemissionen des Pumpvorgangs deutlich reduzieren.
- sie helfen Energie zu sparen.
- sie die Pumpe schonen und so zu einem Störungsfreien Betrieb beitragen.
- sie die Lebensdauer einer Pumpe verlängern.
Ansaugrohr mit und ohne Rückschlagventil
Bei Pumpen mit Saugrohr, beispielsweise an Zisternen oder Brunnen, wird mitunter aus Tiefen von mehr als fünf Metern Wasser angesaugt. Ein Saugrohr ist für gewöhnlich großzügig ausgelegt und kann einen Durchmesser von 3/4 Zoll und deutlich darüber aufweisen, insbesondere wenn benzinbetriebene Hochleistungspumpen mit einer Förderleistung von mehr als 1.000 Litern Wasser je Minute installiert sind. Bereits bei einem 3/4 Zoll Saugrohr von nur fünf Metern Länge ist ein Volumen von rund 1,5 Litern vorhanden.
Wir erklären dir auf dieser Webseite auch, wie die eine Schmutzwasserpumpe fachgerecht installierst.
Wenn das Pumpen lauter als die Pumpe ist
Wird die Pumpe eingeschaltet, ohne dass ein Rückschlagventil vorhanden ist, muss das Wasser aus einer Tiefe von fünf Metern angesaugt werden, damit die ersten Tropfen davon in der Pumpe ankommen. D.h., zuerst wird reichlich Luft angesaugt, nämlich 1,5 Liter, was mit einer beträchtlichen Geräuschentwicklung verbunden ist. Zudem wird am druckseitigen Schlauchende nicht sofort Wasser herausgepresst. Es zischt, spritzt und es dauert eine Weile, bis tatsächlich Wasser so austritt, wie es gemeinhin gewünscht wird.
Energieverbrauch und Zuverlässigkeit
Schaltet eine Pumpe täglich mehrfach oder häufig ein, muss bei jedem Pumpvorgang zuerst die Luft in der Leitung weggepumpt werden. Dies hat den Nebeneffekt, sich durch die Luftbläschen und Verwirbelungen Ablagerungen im druckseitigen Schlauch lösen, die in der Regel den Auslass regelmäßig verstopfen. Wird mit der Pumpe eine Beregnungsanlage betrieben, muss diese in kurzen Intervallen gereinigt werden. Überdies wird ohne Rückschlagventil unnötig viel Energie verbraucht, denn die Pumpe soll Wasser transferieren – keine Luft. Erfahre hier die häufigsten Ursachen dafür, dass eine Gartenpumpe nur Luft zieht.
Verschleiß und Zerstörung der Pumpe
Erheblich gravierender ist aber, dass bei jedem Pumpenstart die Pumpenmechanik trocken anläuft. Wir können dies gut mit einem Auto vergleichen. Bekanntlich sind sogenannte Langstreckenfahrzeuge als Gebrauchtwagen deutlich mehr wert, als der Zweitwagen, der lediglich für den Einkauf im Supermarkt um die Ecke genutzt wurde. Grund dafür ist der Startvorgang des Motors, denn hierbei wird bis zu 80 Prozent des Verschleisses verursacht. Grund dafür ist, dass die mechanischen Teile im Motor nicht mehr mit dem schmierenden Ölfilm bedeckt sind, sobald der Motor für einige Minuten ausgeschaltet ist. Es dauert mindestens eine Motorumdrehung, bis das zuvor herabgelaufene Motoröl wieder alle Komponenten gleichmäßig benässt.
Ein Kurzstreckenfahrzeug mit 20.000 km hat somit tausende dieser verschleißreichen Startvorgänge erlebt. Ein Langstreckenfahrzeug hingegen, weist bei gleicher Kilometerleistung nur einen Bruchteil an Starvorgängen auf. In der Folge ist der Motor kaum verschliessen und bei lediglich 20.000 Kilometern Laufleistung beinahe neuwertig.
Dies trifft im übertragenen Sinne auch auf Pumpen zu. Hier ist das Gleitmittel nicht Öl, sondern Wasser. Muss die Pumpe bei jedem Start einige Sekunden auf die Ankunft des Wassers warten, ist der Verschleiß der Pumpenmechanik gravierend. Zudem wird die Pumpe nicht vom Start weg gekühlt, was immer wieder zu einer kurzzeitigen Überhitzung führen kann.
In einem anderen Artikel erklären wir dir übrigens, was man bei der Wartung einer Sprinklerpumpe beachten muss. Außerdem zeigen wir dir auch noch, was du beim überwintern von Pumpen beachten solltest!
Die Vorteile des Rückschlagventils
Ist ein Rückschlagventil installiert, ist immer Wasser im gesamten Ansaugrohr vorhanden, bis hinein in die Pumpe. Startet die Pumpe, wird:
- sofort Wasser gepumpt
- keine Energie verschwendet
- die Geräuschentwicklung ist moderat
- der Auslass und eventuell angeschossene Geräte verstopfen nicht
- die Pumpe wird optimal gekühlt.
Nachteile der Rückschlagventile
Zweifelsohne haben Rückschlagventile ihre Berechtigung und tragen maßgeblich dazu bei, dass Pumpen lange ihren Dienst störungsfrei verrichten. Allerdings müssen diese Ventile regelmäßig kontrolliert und eventuell gewartet oder gar ausgetauscht werden. In der Praxis hat sich gezeigt, dass alle Arten von Einwegeventilen störungsanfällig sind, manche mehr, andere weniger. Klappenventile neigen dazu, zu verklemmen, auszuleiern, oder die Klappe bricht ab, was das Rückschlagventil außer Funktion setzt. Bei den Modellen mit Federmechanismus ermüden meist die Federn oder sie setzen sich fest und das Ventil öffnet nicht mehr.
Eine Pumpe mit Saugrohr ohne Rückschlagventil betrieben, ist ein sehr hohes Risiko, dass in der Regel damit endet, dass du eine neue Pumpe kaufen musst. Wirst du ein Rückschlagventil kaufen und einbauen, musst du dieses regelmäßig kontrollieren, mindestens zweimal jährlich.