Wie wählen Sie die passende Tauchpumpe aus?

Tauchpumpen können sehr nützlich sein, wenn es um die Förderung von Flüssigkeiten geht. Dabei gibt es jedoch einige Faktoren zu berücksichtigen, damit nicht die falsche Tauchpumpe erworben wird. Grob unterscheiden sich Tauchpumpen zur Förderung von Klar- und Schmutzwasser. Im Detail gibt es aber zudem viele Unterschiede der Tauchpumpen zueinander. Das betrifft die Ausstattung und vor allem die Förderleistung. Es ist schon wichtig, ob Sie nur geringe Mengen Wasser fördern wollen oder gleich tausende von Litern. Zudem kann auch der zu überbrückende Höhenunterschied eine sehr wichtige Rolle spielen. Wer zum Beispiel Grundwasser aus 40 Meter Tiefe fördern will, wird mit einer Förderhöhe von nur 30 Metern keinen Tropfen Wasser hochpumpen können. Deswegen wollen wir in diesem Beitrag genauer darauf eingehen. Es kommt also darauf an die genauen Einsatzzwecke zu kennen, damit die passende Tauchpumpe gewählt werden kann.

Was ist eine Tauchpumpe?

Bevor wir auf die Unterschiede der Tauchpumpen eingehen, eine kurze Erklärung was überhaupt eine Tauchpumpe ist und wer sie benötigt. Im Gegensatz zu normalen Pumpen wie zum Beispiel eine Gartenpumpe werden Tauchpumpen, wie der Name schon verrät, im Wasser oder Schlamm versenkt. Dazu sind natürlich alle stromführenden Teile gegen Wasser isoliert. Der untere Bereich des Gehäuses enthält auch den Ansaugstutzen der Pumpe, meistens durch ein grobes Gitter geschützt. In dem Gehäuse ist ein Elektromotor untergebracht, welcher über eine Welle ein Pumpenrad zur Förderung von Flüssigkeiten antreibt. Die Welle ist zum Motorgehäuse abgedichtet. Tauchpumpen gibt es mit sehr hohen Förderleistungen und werden neben privatem Einsatz auch von Behörden zum Katastrophenschutz eingesetzt.

In einem weiteren Artikel auf dieser Webseite verraten wir dir, welche Modelle besonders gut für das Wohnmobil geeignet sind.

Unterschiede der Tauchpumpen

Wichtig ist es die Unterschiede der Tauchpumpen zu kennen. Erst dann ist es möglich, die passende Tauchpumpe zu dem gewünschten Einsatzzweck zu bestimmen. Schon bei der Wahl zwischen Klarwasserpumpe und Schmutzwasser kann ein Entscheidungsfehler entstehen, wenn die Klarwasserpumpe mit Schmutzteilchen im Wasser konfrontiert wird, zum Beispiel durch schlecht gefiltertes Regenwasser. Umgekehrt kann eine Schmutzwasserpumpe natürlich auch klares Wasser pumpen, weswegen sie vielseitiger einsetzbar ist. Dazu kann es auch wichtig sein, ob eine Tauchpumpe einen Förderdruck aufbaut. Dieser ist zum Beispiel notwendig, wenn Rasensprenger mit der Tauchpumpe zu versorgen sind. Unterschieden wird zwischen folgenden Tauchpumpen:

  • Klarwasserpumpe
  • Schmutzwasserpumpe
  • Drainagepumpe (Entwässerungspumpe)
  • Tauchdruckpumpe
  • Flachsauger

Tauchpumpe für klares Wasser (Klarwasserpumpe)

Klarwasserpumpen sind nur für Wasser ohne grobe Fremdkörper geeignet. Ist das Wasser mit groben Fremdkörpern versetzt, kann es schnell zum Blockieren des Pumpenrades kommen. Dazu können schon Sandkörner ausreichen, wenn sich die Körner mit den Schaufeln des Pumpenrades an der innenliegenden Pumpen Wandung verkeilen.

Die Ansaugöffnung kann bei Klarwasserpumpen bis knapp über der Bodenfläche liegen, sodass sie bis auf eine Restmenge von wenigen Millimetern alles Wasser oder flüssiges Medium restlos entwässern. Insofern sind sie auch als Entwässerungspumpen einsetzbar, wenn das Wasser ohne Fremdstoffe ist. Der Druck (Pumpenförderdruck) ist dabei allerdings sehr niedrig.

Tauchpumpen für Schmutzwasser (Schmutzwasserpumpen)

Für Wasser mit Fremdkörpern, sind Schmutzwasserpumpen gedacht. Sie sind in der Lage bis zu einer gewissen Korngröße (Kugeldurchgangswert) Wasser und Schlamm mit Fremdkörpern anzusaugen. Entsprechend des Kugeldurchgangswertes, werden Fremdkörper (Sand und kleine Steinchen) mit den Pumpenschaufeln noch aufgenommen und mit dem Wasser gefördert. Umso höher der Kugeldurchgangswert ist, umso größer können auch die Fremdkörper sein. Allerdings liegt die Ansaughöhe dann auch entsprechend der angegebenen Korngröße entsprechend höher. Dadurch bleibt mit steigender Korngröße auch mehr Wasser als Restmenge zurück.

Entwässserungstauchpumpe

Entwässerungspumpen haben hohe Förderleistungen, um möglichst schnell ein großes Volumen von Flüssigkeiten zu fördern. Für Anwendungen mit hohem Wasserdruck eignen sie sich allerdings nicht. Zwar kann damit zum Beispiel ein Pool schnell leergepumpt werden, aber das Wasser lässt sich mit der Entwässerungspumpe nicht für Rasensprenger nutzen. Allerdings ist mit den geförderten Wassermengen ein Rasen leicht zu Fluten. Das eigentliche Einsatzgebiet der Drainagepumpen ist das Entwässern von Drainageschächten. Dadurch werden Fundamente oder auch Flächen in der Landwirtschaft vor Vernässung geschützt. Steigt der Pegel in den Drainageschächten, zum Beispiel durch übermäßige Regenfälle oder steigendem Grundwasserspiegel, pumpen die Entwässerungstauchpumpen das Wasser ab. Dazu müssen sie sehr kompakt gebaut sein, damit sie in die engen Schächte passen. Zudem besitzen sie einen Schwimmschalter, welche die passende Tauchpumpe automatisch ein- bzw. abschaltet. Der Druckausgang ist zweckmäßig vertikal nach oben ausgeführt.

Tauchdruckpumpe

Wird Wasserdruck gefordert, ist die Tauchdruckpumpe das ideale Mittel. Sie fördert das Wasser unter hohem Druck, welcher dann für weitere Anwendungen zur Verfügung steht. Gerade im Gartenbereich lässt sich damit kraftvoll mit einem Gartenschlauch spritzen oder mehrere Rasensprenger versorgen. Normale Gartenpumpen haben keinen hohen Förderdruck und sind in der Regel nur für Höhenunterschiede bis zu 9 Meter nutzbar. Tauchdruckpumpen erreichen Förderhöhen von über 50 Meter und bieten einen höheren Ausgangsdruck, zum Beispiel bis 5 bar.

Flachsauger

Da in der Regel beim Leerpumpen von Behältern oder Räumen möglichst so viel wie möglich abgepumpt werden soll, haben die Hersteller von Tauchpumpen auch Sondertypen entwickelt. Die Flachsauger sind gezielt darauf konstruiert, selbst sehr niedrige Wasserstände (1 Millimeter) noch anzusaugen. Dadurch bleibt nur eine sehr geringe Restmenge übrig. Meistens sind Klarwasserpumpen flachsaugend ausgelegt, aber es sind auch flachsaugende Schmutzwasserpumpen im Handel verfügbar.

 

Welches ist nun die passende Tauchpumpe?

Nach den Erklärungen zu den einzelnen Tauchpumpen ist schon zu erkennen, dass die Tauchpumpen unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Wir wollen einige Beispiele aufzeigen, damit die Wahl zur passenden Tauchpumpe leichter fällt.

Für wen eignet sich die Klarwasserpumpe?

Wer zum Beispiel Regenwasser in einer Zisterne oder anderem Behältnis sammelt, kann mit einer Klarwasserpumpe das Wasser für verschiedene Anwendungen verfügbar machen. Wichtig ist dabei das Regenwasser von groben Schmutzpartikeln durch Filter zu befreien.

Eine Klarwasserpumpe kann natürlich auch sehr schnell einen Pool leerpumpen, wenn er zum Beispiel zur Reinigung entleert werden muss. Fest eingebaute Pools haben dazu meistens einen Abfluss, welcher mit dem Kanalablauf verbunden ist. Soll das Wasser aber zum Bewässern von Beeten zur Verfügung stehen, ist eine Klarwasserpumpe dazu geeignet. Bei der Verwendung an Rasensprengern wird jedoch der höhere Wasserdruck der Tauchdruckpumpen benötigt.

Pools ohne integrierten Ablauf sind fast immer die Aufstellpools. Auch hier eignet sich eine Klarwasserpumpe zum Entleeren. In der Regel haben solche Aufstellpools zwar eine Filterpumpe, welche auch zum Entleeren bis zum Ansaugpunkt des Ansaugschlauchs genutzt werden kann. Aber es verbleibt dann eine große Restmenge Wasser im Pool und auch die Förderleistung ist so schwach, dass es sehr lange dauert. Eine Klarwasserpumpe kann das viel schneller und lässt auch viel weniger Wasser übrig. Für Pools ist die passende Tauchpumpe eine Klarwasserpumpe.

Die Kombination defekter Reinigungsgeräte (Waschmaschine oder Spülmaschine) und defekter oder nicht vorhandener Aquastopp enden meistens in Überschwemmungen der Wohnung oder des Kellers. Dabei muss es nicht ein Defekt an der Maschine selber, wie ein nicht richtig funktionierender Pegelmesser, sein. Häufig sind die „Übeltäter“ die Zuleitungsschläuche. Auch hier handelt es sich um das Einsatzgebiet der Klarwasserpumpen, wenn das Wasser schnell wieder aus den Räumen zu entfernen ist. Auch als „Versorger“ von Hauswasserwerken mit Regenwasser aus der Zisterne sind die Klarwasserpumpen die passenden Tauchpumpen.

Für wen eignet sich die Schmutzwasserpumpe?

Befinden sich Schmutzteilchen im Wasser, wird die Schmutzwasserpumpe benötigt. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn ein Teich zur Reinigung entleert wird. Schlamm und Sedimente werden dann direkt mit dem Wasser aus dem Teich gepumpt. Auch bei eindringendem Wasser in Wohnräume oder meistens Keller, ist die Schmutzwasserpumpe die passende Tauchpumpe. Das kann zum Beispiel durch Hochwasser, steigendem Grundwasserspiegel oder Rohrbruch der Fall sein.

Schmutzwasserpumpen können auch für das Pumpen von Abwasser mit Fäkalien einsetzbar sein. Meistens befindet sich dann aber im Pumpensumpf zusätzlich noch ein Schneidwerk, um die festen Bestandteile auf Kugeldurchgangsgröße zu zerkleinern. Der Vorteil der Schmutzwasserpumpe ist, sie ist für viele Einsatzzwecke nutzbar, egal ob es sich um klares oder verschmutztes Wasser handelt. Nur hinsichtlich der Restmenge gibt es den Vorteil für die Klarwasserpumpe, da die Schmutzwasserpumpe nicht so flach über dem Boden ansaugen kann. Die Ansaughöhe liegt etwas über der angegebenen Korngröße, damit diese Schmutzteilchen auch unter der Schmutzwasserpumpe durchpassen können. Wer zum Beispiel Baugruben leerpumpen muss, benötigt dazu eine Schmutzwasserpumpe als passende Tauchpumpe.

Unterschiedliche Leistungswerte und Ausstattungen der Tauchpumpen

Nicht nur die grundsätzlichen Eigenschaften der Tauchpumpen sind unterschiedlich. Auch Tauchpumpen aus derselben Kategorie unterscheiden sich natürlich. So sind sie verschieden in Fördermenge, Förderhöhe, Versorgungsspannung, Gewicht und Ausstattung. Fast immer steigt mit den Anforderungen an die passende Tauchpumpe natürlich auch der Preis, was zudem ein Entscheidungskriterium sein kann.

Die Förderleistung

Häufig werden Tauchpumpen einfach nach der Förderleistung gekauft, was nicht ausreichend ist. Die Förderleistung wird in Liter oder Kubikmeter je Stunde angegeben. Eine Tauchpumpe mit der Angabe 2.000 l/h benötigt also 1 Stunde um 2.000 Liter Wasser zu fördern. Wer damit einen Pool mit den Maßen 6x3x1,50 Meter leerpumpen möchte, sollte 13,5 Stunden Zeit mitbringen. Um einen Keller leerzupumpen, ist eine möglichst hohe Förderleistung einzuplanen. Zum einen sollte der Keller so schnell wie möglich wieder leer sein, damit er trocknen kann. Zum anderen sorgen Hochwasser, Regenfälle oder steigender Grundwasserspiegel für ein ständiges Nachfließen des unerwünschten Wassers. Hier muss die Förderleistung natürlich höher sein, als die eindringende Wassermenge. Für solche Anwendungen ist eine Tauchpumpe die Passende, wenn die Förderleistung über 10.000 Liter je Stunde liegt.

Die Förderhöhe

Tauchpumpen erreichen je nach Leistung unterschiedliche Förderhöhen. Die Förderhöhe bezieht sich auf den maximalen Höhenunterschied zwischen Ansaugstutzen und Druckschlauchende. Ist der tatsächliche Höhenunterschied größer als die angegebene Förderhöhe, reicht der Druck der Tauchpumpe nicht mehr aus und es kommt kein Wasser an. Zudem ist es wichtig zu wissen, dass auch die Fördermenge mit steigendem Niveauunterschied kontinuierlich nachlässt. Wer also Höhenunterschiede nahe der Förderhöhe überwinden muss, sollte Abstriche hinsichtlich der Förderleistung einkalkulieren und entsprechend Modelle mit höherer Förderleistung oder Förderhöhe einkalkulieren.

Der Stromverbrauch und Stromversorgung

Wer viel oder oft Wasser zu fördern hat, wird sich auch mit dem Stromverbrauch befassen. Dieser wird in Watt angegeben und beziffert die Leistungsaufnahme des Elektromotors. Hier kann es bei gleichen Förderleistungen Unterschiede zwischen Modellen oder Herstellern geben. Denn nicht alleine der Elektromotor ist für die erzielte Wasserförderung verantwortlich, sondern auch die Konzeption des Pumpenrades spielt dabei eine Rolle. Sind die Leistungsangaben bezüglich Fördermenge und Förderhöhe gleich, ist natürlich das sparsamere Modell von Vorteil.

Die meisten Tauchpumpen besitzen einen 230 Volt Anschluss. Tauchpumpen sind natürlich in den stromführenden Teilen und Kabeln vor eindringendem Wasser geschützt, sodass kein Stromschlag zu erwarten ist. Das ändert sich jedoch, wenn Kabel oder Tauchpumpe beschädigt sind. Dann kann es zu Stromschlägen kommen, welche oft lebensgefährlich sind. Alternativ gibt es auch Tauchpumpen, welche mit 12 Volt arbeiten. Das ist sie Spannung, wie sie zum Beispiel in den meisten PKWs (Autobatterie) verfügbar ist. Diese niedrige Spannung ist für den Menschen ungefährlich, sie wird nicht einmal wahrgenommen. Tauchpumpen für 12 Volt bieten zudem den Vorteil, unabhängig von Stromnetzen mit einem PKW oder einer 12 Volt Batterie zu arbeiten. Das kann zum Beispiel in Schrebergärten oder auf Campingplätzen ein Vorteil sein.

Der Schlauchanschluss

Tauchpumpen haben im Gegensatz zu Gartenpumpen nur einen Anschluss für den Pumpenausgang (Druckanschluss). Dieser muss natürlich passend zum restlichen Equipment sein, welches daran angeschlossen werden soll. Zudem sind kleine Anschlussdurchmesser und entsprechende enge Schläuche leistungszehrend. Das wird dann umso schlimmer, je länger der Schlauch ist. Große Anschlussdurchmesser sind deswegen zu bevorzugen.

Die Ausstattung

In der Ausstattung gibt es nur wenige Unterschiede zwischen den Modellen der Tauchpumpen. In der Regel gibt es einen wassergeschützten Ein- und Ausschalter, sowie je nach Modelle einen Schwimm- oder Pegelschalter. Dieser Schwimmschalter kann die Tauchpumpe automatisch ein- oder abschalten, je nachdem wie sich der Wasserstand verändert. Ist der Pegelschalter hoch an der Tauchpumpe angebracht, wird auch die verbleibende Restmenge des Wassers mehr sein. Wer also möglichst wenig Restwasser benötigt, sollte auf eine niedrige Platzierung des Pegelschalters achten. Ein Schwimmschalter oder Pegelschalter automatisiert nicht nur die Tauchpumpe, sondern verhindert auch ein Trockenlaufen. Das Wasser reduziert üblicherweise die Reibung im Lager des Pumpenrades und kühlt auch den Elektromotor. Arbeitet die Tauchpumpe ohne Wasser anzusaugen, kommt es auf Dauer zu Lagerschäden und Überhitzung. In der Regel werden Tauchpumpen gleich mit benötigtem Zubehör geliefert. Das ist zum Beispiel ein Schlauch mit entsprechender Anschlusskupplung. Fehlt er oder muss verlängert werden, sind die Angaben des Herstellers zu beachten. Die Leistungsangaben beziehen sich auf die vorgesehenen Durchmesser. Wird dieser verändert, verändern sich auch die Leistungsangaben bezüglich Fördermenge und Förderhöhe.