Brunnenpumpen zur Gartenbewässerung werden unter Berücksichtigung der Brunnentiefe ausgewählt. Bei einer Saughöhe von bis zu 10 m kann eine Oberflächenpumpe oder eine innerhalb der Grube installierte automatisierte Pumpstation installiert werden. Liegt das Grundwasser in größerer Tiefe, kann auf eine spezielle Tauchpumpe nicht verzichtet werden. Preiswerte Geräte arbeiten bis zu einer Tiefe von 40 m, die stärksten Brunnenpumpen können Wasser aus einer Tiefe von 300 m fördern. Wo Brunnenpumpen sinnvoll sind, welche Art von Pumpe wofür benutzt werden kann und wo die Vor- und Nachteile von Brunnenpumpen liegen, beleuchtet dieser Artikel.
Was ist vor dem Brunnenbau zu beachten?
In der Regel erteilt die lokale oder regionale Untere Wasserbehörde die Genehmigung zum Brunnenbau. Eine der Hauptauflagen ist generell, dass sichergestellt sein muss, dass kein Oberflächenwasser in das Grundwasser vordringen kann. Allerdings wird nicht für jeden Landstrich in Deutschland eine Genehmigung zum Brunnenbau erteilt. Grund dafür ist, dass vielerorts durch die intensive, teils illegale Entnahme von Grundwasser der Grundwasserspiegel drastisch gefallen ist. Damit verbietet es sich dort, weitere Brunnen zu genehmigen.
Sofern irgend möglich, sollte das Grundwasser analysiert werden, bevor ein Brunnen gebaut wird. Höre dich um, wer in der Nachbarschaft bereits einen Gartenbrunnen besitzt oder frage bei der Unteren Wasserbehörde nach. Hast du in der Nähe deines Hauses einen Brunnen gefunden, bitte darum, eine Wasserprobe entnehmen zu dürfen. Lass das Wasser analysieren, um dessen Qualität zu ermitteln und um festzustellen, welche eventuellen Schadstoffe enthalten sind. In einigen Landstrichen in Deutschland ist das Grundwasser zumeist gelblich verfärbt oder riecht teils intensiv nach faulen Eiern. Ursache ist in der Regel, dass organische Stoffe im Grundwasser enthalten sind, die langsam verrotten und dabei Schwefelwasserstoff freisetzen. Außerdem findet sich immer häufiger Brunnenwasser, das stark mit Nitraten und chemischen Substanzen belastet ist, die vorzugsweise aus der Landwirtschaft stammen. Wer Glück hat, baut seinen Brunnen genau dort, wo das kühle Nass in Trinkwasserqualität entnommen werden kann. Bei derartigen Brunnen ist es wichtig, im Abstand von spätestens sechs Monaten immer wieder zu prüfen, ob das Wasser tatsächlich noch die Kriterien von Trinkwasser erfüllen kann.
Wurde der Brunnenbau behördlich genehmigt und die zu erwartende Wasserqualität ist akzeptabel, kann mit dem Brunnenbau begonnen werden.
Brunnenpumpen für den Gartenbrunnen
Es ist wichtig, die richtige Pumpe auszuwählen, die zur Tiefe und zum Durchmesser des Brunnens passt, unabhängig davon, ob dieser gebohrt oder gegraben wird.
Die für einen Hausbrunnen geeigneten Pumpenmodelle werden unter verschiedenen Bezeichnungen geführt: Tiefwasserpumpe, Tauchpumpe, Bohrlochpumpe, Tiefbrunnenpumpe oder Brunnenpumpe mit Schwimmer. Dabei handelt es sich lediglich um unterschiedliche Namen für genau den gleichen Pumpentyp von verschiedenen Herstellern.
Was diese Pumpen jedoch unterscheiden kann, ist ihre Förderleistung und Druckfähigkeit. Normalerweise gibt es mehrere Flow-Serien für unterschiedliche Bedürfnisse, wobei die Förderleistungen stufenweise von 1 m³/h bis zu 15 m³/h betragen kann. Zudem werden diese Brunnenpumpen mit unterschiedlichen Druckkapazitäten angeboten, was auch von angeschlossenen Förderschlauch abhängig ist.
Generell gilt, dass bis zu einer Brunnentiefe von rund 10 m Saugpumpen ideal sind, weil diese außerhalb des Brunnens im Trockenen stehen und so einer geringeren Belastung unterliegen. Allerdings sind oft tiefere Brunnen notwendig. Dann muss die Pumpe im Bohrbrunnen installiert werden, wobei es wichtig ist, die Pumpe an die Einbautiefe und die gewünschte Förderleistung anzupassen. Es gibt unendlich viele Pumpen und zwei scheinbar gleiche Pumpen können eine sehr unterschiedliche Leistung haben. Daher kann es schwierig sein, das richtige Pumpenmodell auszuwählen, selbst wenn du erfahren bist. Außerdem solltest du dich beim Kauf deiner Brunnenpumpe nicht vom Aussehen des Gerätes beeinflussen lassen. Das Design spielt für die Pumpenleistung kaum eine Rolle. Die Hersteller legen aber großen Wert auf das äußere Erscheinungsbild ihrer Brunnenpumpen, weil sich gut aussehende Modelle einfach besser verkaufen.
Bei der Auswahl einer Pumpe sind zwei Dinge äußerst wichtig. Es ist die Pumpenkurve, die die Leistung der Pumpe beschreibt, und die Systemkurve, die die Verluste des Systems beschreibt. Erfüllen die Informationen einer Pumpe die gestellten Anforderungen, ist sichergestellt, dass die Pumpe die gewünschte Wassermenge fördert.
Wie hoch die Leistung einer Brunnenpumpe sein muss, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Förderhöhe
- Länge des Förderschlauches bis zur Wasserentnahme
- Durchmesser des Förderschlauches
- benötigte Wassermenge in Litern je Stunde
- Geforderderter Wasserdruck an der Entnahmestelle
Wie hoch ist die Lebenserwartung eines Gartenbrunnens?
Bislang galt als Faustregel, dass Gartenbrunnen, die in sandigem oder lehmigem Untergrund angelegt wurden, rund 40 Jahre betrieben werden können. Wird ein Hausbrunnen in einem felsigen Untergrund angelegt, liefert dieser zumeist 60 Jahre zuverlässig die gewünschte Wassermenge, oftmals auch viele Jahre mehr. Wie schon erwähnt, fallen an vielen Orten die Grundwasserspiegel durch die intensive Nutzung, weshalb es immer häufiger vorkommt, dass die Brunnen frühzeitig versiegen. Du kannst aber davon ausgehen, dass jeder neue Brunnen für mindestens 25 Jahre betrieben werden kann.
Wie ergiebig sind Tiefenbrunnen?
Selbst Gartenbrunnen in sandigen Sedimentschichten liefern beständig ab 5.000 Liter pro Minute. Aus Tiefenbrunnen können aber auch 15.000 Liter pro Minute gefördert werden, wenn der Brunnenschacht in felsigem Untergrund vorgetrieben wird. Wie viel Wasser ein Brunnen tatsächlich bereitstellen kann, hängt hauptsächlich davon ab, wie wasserdurchlässig der Boden ist. Im gewerblichen Bereich finden sich beispielsweise Mineralbrunnen in 2.000 m Tiefe, aus denen 250.000 l bestes Mineralwasser je Minute gefördert wird.
Welche Gartenbrunnen eignen sich für welche Zwecke?
Ist ein Brunnen ausreichend ergiebig, hängt es quasi allein von der Wasserqualität ab, wofür das kühle Nass eingesetzt werden kann.
- Stark toxisch oder chemisch belastete Gartenbrunnen mit hohen Nitratwerten sollten nicht betrieben werden, weil das Wasser mehr Schaden anrichtet als es Nutzen bringt.
- Wird aus dem Gartenbrunnen eine faulige, stark riechende Brühe gefördert, verbietet es sich auch hier, den Brunnen in Betrieb zu nehmen.
- Weist das Wasser eine hohe Keimzahl vor, ist aber ansonsten kaum oder unbelastet, kann das Brunnenwasser als Brauchwasser genutzt werden. Dieses Wasser eignet sich, um die Pflanzen im Garten zu gießen, Gewächshäuser zu betreiben, den Gartenteich zu füllen und um über eine Brauchwasseranlage im Haus die Toilettenspülung zu versorgen.
- Unbelastetes Brunnenwasser mit geringer Keimzahl ist zur Bewässerung im Garten ebenso ideal wie zur Nutzung in einer Brauchwasseranlage. Mit diesem Wasser können auch Waschmaschinen und Geschirrspüler betrieben werden. Voraussetzung ist aber, dass die Qualität des Wassers regelmäßig überprüft wird.
- Brunnenwasser in Trinkwasserqualität ist selten, kann aber uneingeschränkt für den täglichen Gebrauch genutzt werden und ersetzt dann das Leitungswasser des lokalen Wasserversorgers. So sparst du beim Zuwasser. Die Gemeinde wird aber den Einbau einer Wasseruhr fordern, denn du wirst nach wie vor Abwassergebühren entrichten müssen.
Vorzüge und Nachteile von Gartenbrunnen
Anhaltende Trockenheit und Wassermangel in verschiedenen Landstrichen Deutschlands, bedingt durch den Klimawandel, haben in den vergangenen Jahren in jedem Sommer für Schlagzeilen gesorgt. Um das eigene Sicherheitsgefühl zu steigern und um eine zusätzliche Option zur Wasserversorgung zu haben, ist es durchaus sinnvoll, einen Hausbrunnen anzulegen. Die Vorzüge eines privaten Gartenbrunnens sind:
- Natürliche Alternative zur lokalen Wasserversorgung.
- Bei Gartenbrunnen mit Trinkwasserqualität wird Wasser ohne jede Zusätze gefördert.
- Zusätzliche Wasserquelle in Trockenperioden.
- Kostenfreies Wasser für den Garten, den Pool, den Gartenteich und die Brauchwasseranlage.
- Je tiefer der Gartenbrunnen ist, desto höher sind die Energiekosten.
- Das Brunnenwasser muss regelmäßig labortechnisch untersucht werden, um eine unbedenkliche Nutzung zu gewährleisten.
- Hohe Investitionskosten mit Brunnenbohrung, Kauf einer Brunnenpumpe und Installation des Leitungssystems.
- Es besteht immer die Gefahr, dass der Brunnen plötzlich versiegt oder die Wasserqualität verschlechtert sich rapide.