Poolpumpe Stromverbrauch

Stromverbrauch und Energiesparen bei Poolpumpen

Egal ob ein Pool oft oder nicht in Gebrauch ist, so lange Wasser im Becken ist, so lange muss die Poolpumpe betrieben werden, damit das Poolwasser nicht umkippen kann. Dabei schlagen Energiekosten zu Buche, die durchschnittlich bei 50 bis 100 Euro liegen – im Monat versteht sich. Größter Verbraucher ist dabei nicht die Poolheizung, wie allgemein angenommen wird. Es ist die Poolpumpe, die sich aber mit einigen Innovationen zum Stromsparwunder umfunktionieren lässt.     

Info: In unserem Poolpumpen Test siehst du eine Auflistung der beliebtesten Modelle.

Ausgerechnet in den USA ist das Energiesparen beim privaten Schwimmbad deutlich weiter als hierzulande. Kein Wunder, denn es gibt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten rund 8,5 Millionen Pools, und jährlich kommen gut 200.000 neue Schwimmbäder hinzu. In Deutschland zählte der Bundesverband Schwimmbad & Wellness 2020 lediglich 565.000 ebenerdige Pools sowie 132.000 Hallenbäder zur privaten Nutzung. 

In den Vereinigten Staaten werden von den Poolpumpen jährlich rund 14 Milliarden Kilowattstunden (kWh) verbraucht. Die Poolheizungen kommen auf einen Verbrauch von bis zu 63 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Jahr. Daraus resultiert ein CO2-Ausstoß von rund 10 Millionen Tonnen pro Jahr. Dies entspricht etwa dem CO2 Ausstoß, den 1,3 Millionen Autos jährlich verursachen. 

Würden in den USA alle alten, einstufigen Poolpumpen gegen moderne, energieeffiziente Modelle ausgetauscht, könnten 6 der verbliebenen 56 Kernkraftwerke der Vereinigten Staaten vom Netz genommen und abgeschaltet werden, so das Department for Energy, welches eine umfangreiche Studie zu diesem Thema in Auftrag gegeben hatte. 

Der Energieverbrauch bei Poolpumpen 

Der Hauptgrund dafür, dass die meisten Poolpumpen zu viel Strom verbrauchen ist, dass diese in der Regel für den reinen Filterbetrieb überdimensioniert und im Poolbetrieb überlastet sind. Eine Poolpumpe wird benötigt, um während des Betriebs des Pools mehrere Aufgaben zur Wasserzirkulation zu erfüllen. Die Hauptfunktion der Poolpumpe besteht darin, Wasser durch das Poolpumpen Filtersystem zu pressen. Nebenaufgaben können sein:

Der Energieverbrauch bei Poolpumpen

  • der Betrieb von Whirlpool-Düsen, 
  • der Betrieb eines Wasserfalls und / oder eines Wasserspiels, 
  • das Rückspülen des Filters, 
  • das Betreiben eines Chlorgenerators, 
  • das Bereitstellen von Wasser für die Poolkehrmaschine, 
  • das Zirkulieren von Wasser durch die Heizung, 
  • das Einleiten des Durchflusses zu einem Sonnenkollektor. 

Diese Nebenjobs erfordern einen höheren Energieaufwand, als für die Zirkulation des Poolwassers durch das Filtersystem notwendig sind. Allerdings sind die Pumpen durchschnittlich 11,5 Stunden täglich in Betrieb, um das Wasser zu filtern. Die genannten Nebenaufgaben muss eine Poolpumpe nur während 10 % ihres Betriebes erfüllen, weshalb ihre Kapazität während 90 % der Betriebszeit viel zu groß ausgelegt ist. 

Pumpen mit einer Drehzahl können konstruktionsbedingt ihre Durchflussrate nicht ändern. Daher müssen sie so groß dimensioniert sein, dass sie im Extremfall alle an sie eventuell gestellten Aufgaben zeitgleich erfüllen können – selbst wenn diese übergroße Kapazität zu 90 % der Laufzeit nicht benötigt wird.  Erfahre hier mehr über die richtige Laufzeit bei Poolpumpen.

Poolpumpen mit zwei Geschwindigkeiten

Zweistufige Pumpen sind seit Jahren erhältlich und werden als Alternative zu den etwas teureren Pumpen mit variabler Drehzahl vermarktet. Diese Pumpentechnik mit zwei Geschwindigkeiten verwendet einen Induktionsmotor und besteht im Wesentlichen aus zwei Motoren in einem – mit einem Standardmotor mit zumeist 3.450 U/min für die maximale Geschwindigkeit und einer Option mit 1.725 U/min für die halbierte Geschwindigkeit. Allein diese Innovation kann die Energiekosten um knapp ein Drittel senken. Eine maximale Energieeinsparung ist mit diesen Modellen allerdings nicht möglich.  

Lese dich in einem anderen Artikel auf dieser Webseite in die Vorteile von selbstsaugenden Poolpumpen ein! Außerdem gehen wir auch noch auf die Unterschiede zwischen Sand- und Kartuschenfilter ein!

Poolpumpen mit variabler Fördermenge 

Eine Poolpumpe mit variabler Drehzahl ermöglicht es dir, den idealen Filterdurchfluss mit dem geringsten Energieverbrauch einzustellen. Pumpen mit variabler Drehzahl verwenden oftmals Permanentmagnetmotoren (PMM). Dabei werden Magnete genutzt, um ein Magnetfeld zwischen dem Rotor und den Wicklungen zu erzeugen. Diese Konfiguration ähnelt den Motoren, die in den meisten Hybridfahrzeugen verbaut sind. Die Effizienz wird dadurch erreicht, dass die Magnete den Rotor drehen. Im Gegensatz dazu benötigt ein Standard-Induktionsmotor zusätzliche Elektrizität, um das Magnetfeld in den Rotor zu induzieren. 

Das Design des PMM-Motors ist im Vergleich zum Standard-Induktionsmotor viel energieeffizienter und erreicht einen Wirkungsgrad von circa 90 %.  Die durchschnittliche einstufige Pumpe kommt beim Wirkungsgrad auf 30 % bis maximal 70 %. PMM-Pumpen können bei Bedarf die gleiche Fördermenge leisten, wie einstufige Induktionsmotoren. Aber sie verbrauchen auch dann weniger Energie, weil sie einfach viel effizienter laufen. Die größten Energieeinsparungen bei der Installation einer PMM-Pumpe

kommen allerdings von der Fähigkeit, den Durchfluss regulieren zu können. Soll lediglich Wasser durch den Filter gepresst werden und es müssen von der Poolpumpe keine weiteren Jobs erledigt werden, reicht die minimale Durchflussrate aus. Das wird an einem Beispiels sehr deutlich. Eine einstufige Poolpumpe benötigt rund 8 Stunden, um das Wasser in einem Pool vollständig umzuwälzen. Dabei entstehen Energiekosten von rund 90 Euro im Monat. Eine zweistufige Poolpumpe kommt im Wechselbetrieb mit Schnell- und Langsamlauf auf Energiekosten von etwa 62 Euro im Monat und muss dafür etwa 14 Stunden täglich in Betrieb sein. Eine Schwimmbadpumpe mit variabler Drehzahl wird rund um die Uhr betrieben und bei Bedarf auf die höchste Fördermenge eingestellt. Dabei entstehen Energiekosten von circa 26 Euro.  

In einem weiteren Artikel erklären wir dir, die du die Lautstärke deiner Poolpumpe reduzieren kannst.

Pumpenaffinitätsgesetz

Der Stromverbrauch einer Pumpe sinkt in einer nichtlinearen Rate, wenn die Pumpendrehzahl und der Wasserdurchfluss reduziert werden.  

Pumpenaffinitätsgesetz

Dies soll heißen, wenn bei einer Pumpe die Drehzahl von 3.450 U/min auf 3.000 U/min reduziert wird, ist der Unterschied in der Fördermenge kaum zu bemerken. Allerdings verbraucht die Pumpe bei lediglich 450 U/min weniger, nur etwa die Hälfte der Energie, die sie bei 3.450 U/min benötigt hat. 

In der Folge sind mit einer Pumpe mit variabler Drehzahl Energieeinsparungen von 70 % und mehr möglich. Für das heimische Schwimmbecken im deutschen Garten bedeutet dies, dass die monatlichen Energiekosten von rund 100 Euro auf 30 Euro und weniger reduziert werden können. Bei einem gut ausbalancierten System sind mit der variablen Poolpumpe jährlich Einsparungen von über 900 Euro realisierbar. 

Schlussstrich unter die Energieeinsparungen bei Poolpumpen 

Auch wenn Schwimmbadpumpen mit variabler Drehzahl in der Anschaffung etwas kostspieliger sind, solltest du dennoch eine solche variable Poolpumpe kaufen. Die Mehrkosten hast du schnell wieder heraus, jeden Monat, wenn du deine Stromrechnung bezahlst. Zudem kannst du selbst in einem vierwöchigen Urlaub die variable Poolpumpe auf geringster Stufe laufen lassen. Du kommst zurück und das Wasser im Pool ist einwandfrei. Bei ein- oder zweistufigen Poolpumpen wirst du das Wasser aus dem Pool ablassen, denn die Energiekosten sind deutlich höher, als die Kosten für eine frische Befüllung des Schwimmbeckens mit Leitungswasser.  

In unserem allgemeinen Poolpumpen Ratgeber kannst du dich auch noch über weitere spannende Themen informieren. So beispielsweise wie man Algen aus dem Pool entfernt.